Ode

Ode an den Schirm

Regen in der Wüste

Woran erkennt man einen guten Reiseleiter? Ganz einfach. Er hat immer einen Schirm dabei. Ja, auch in der Wüste. Genau das unterscheidet ja die Guten von denen, die es drauf haben. Aber wir wollten den Schirm oden. Genau. Wer einmal bei Dauerregen draußen unterwegs war, wandernd meine ich, der weiß, was ich meine. Keine Outdoorregenjacke kann es auf Dauer mit einem Schirm aufnehmen. Schon gar nicht, wenn man den kleinen trockenen Raum mit jemanden teilen kann…Womit wir bei der zweiten existenziellen Bedrohung angelangt wären: Die Sonne. Prinzipiell ja eine feine Sache und oft herbeigesehnt, aber bei Dauersonnenschein ohne Schatten geht es schnell bergab oder besser gesagt: es wird stichig. Aber wir haben ja den Schirm und können gepflegt in dessen Schatten durch die baumlose Landschaft schlendern. Jedenfalls um einiges länger als ohne ihn. Vor allem, wenn man auf der grünen Wiese Viervierteltakt hört und ohnehin schon schwer mit sich und der Welt zu tun hat. Auch da kommt der Schirm, in dem Fall wahlweise als Qualle oder bunten Flickenteppich designt, verdammt gut an. Und von dem Schirm, der uns so famos gegen die Erdanziehung unter die Arme greift, will ich gar nicht erst anfangen.