In the Land of Gemütlichkeit

Auf der ständigen Suche nach leckeren, regionalen Kuchenspezialitäten verschlug es unseren Autor dieses Mal an den Rand Dunkeldeutschlands, dort wo die Menschen behaupten hier wäre die „(sächsische) Gemütlichkeit“ zu Hause. Und da der „Kaffeesachse“ sein Heißgetränk am liebsten mit einem Stiggl Guchn zu sich nimmt, lag die Vermutung nahe, hier exquisites Backwerk vorzufinden.

Es verwundert dabei nicht, dass dem Verfasser des Textes die Kunde von einer, weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannten Bäckerei zum ersten Mal in Afrika, um genau zu sein, an dessen Horn erreichte. Jedes weiß, der Sachse mag das Reisen sehr. Ein älterer Herr, nennen wir ihn Dieter, berichtete von einer kleinen versteckten Backstube in Ostsachsen, deren Besuch mindestens genauso verpflichtend wäre wie die Besteigung des Erta Ale. So,so.

Nach mehrfachen Anläufen (Betriebsurlaub, Straßensperrung, viel zu tun) war es unserem Mann endlich vergönnt, ein paar Kostproben der lokalen Backware käuflich zu erwerben und naturellement umgehend zu verkosten. Die Kuchen kommen anderes als üblich in Radform daher und das Angebot fällt wohlwollend durch seine enorme Bandbreite an verschiedenen Geschmacksrichtungen auf. Neben den sächsischen Standards (Eierschecke oder Kirmiskuchen) gibt es auch Mandel-, Nuss- oder Kokos-Quark-Variationen. Am besten schmeckte dem Probanden der „Apfel mit Decke“.

Das große Plus, einerseits, ist die Freundlichkeit des Personals, das dem Auswärtigen bei der Auswahl des geeigneten Kucheneinheit beratend zur Seite steht. Das großes Manko, andererseits, ist die versteckte Lage der Bäckerei, die quasi für Menschen, die die lokale Mundart nicht beherrschen, die Backstube so gut wie unauffindbar macht.

Böse Zungen würden nun behaupten, dass käme den Menschen vor Ort ja auch eher zu passe.

Location: Bäckerei Schilling, Kaufbach bei Wilsdruff in der Nähe der A4.