Ränder der Globalisierung Reiseberichte

Bähmmm!

gesagt, getan.

Man könnte jetzt sämtliche Details einer Reise auf einem Fahrradweg von Berlin auf eine Insel mit dem Namen Usedom zu Papier bringen, ähmm, in die Tastatur hämmern. Einerseits. Könnte man.

Oder man versucht das Gefühl aus Freunde und/oder am Unterwegs-sein, was einen früher oder später bei einer längeren Fahrradtour befällt zu beschreiben.

Friedrichwalde sei Dank!

Die ersten Meter, die ersten Kilometer im Wald, entlang von Bächen, Flüssen und Seen, die erste Pause, die ersten Mücken, das erste Pils, die ersten zaghaften Gespräche, die sich um Alltagsthemen drehen. Der erste Abend, der erste Kontakt zu den in der Fremde Zu-Hause-Gebliebenen , das erste Mal draußen, um 23 Uhr in den Schlafsack.

So langsam beginnt der Kopf Urlaub zu machen, die Gedanken sind nun schon seit mehr als 24h an der frischen Luft.

Das Rechenzentrum fängt mit Rattern an, erst langsam dann immer schneller; Ideen blubbern an die rapsgelbe Oberfläche der Landschaft. Die Vögel zwitschern, die Beine verselbständigen sich. Und dann der Tunnel: Kilometerfressen, aus -ow wird -hagen, aus -hagen wird -münde.

Man kann sich schon fast gar nicht mehr an gestern erinnern. Die zweite Nacht zu Gast bei Zugereisten, die weiter Zugereiste nicht besonders mögen.

Am dritten Tag, der Himmel ist grau, die erste Kreuzung: „Wir müssen nach links, nein, nach rechts“. Alltag on the road. Man beginnt im hier und jetzt zu denken. Man hat Hunger, Durst, Schmerzen, immer in verschiedener Abfolge. Man geht sich auf die Nerven, man kann vor Lachen kaum nach Atmen. Bratkartoffeln mit Sülze, Fleischsalat vom Netto, Hauptsache keine Sanddornprodukte. Am Abend des 3. Tages ist das Ziel leider schon erreicht. Man ist froh, stolz das man es geschafft hat und doch irgendwie auch traurig, weil man weiß, dass es bald wieder zurück geht. Ein letztes Mal Monteurswohnung, norddeutsches Fachwerk, Fischbrötchen und „moinmoin“. 260 Kilometer hochfahren um runterzukommen.

Muss ja.