Afrika Festival Zeitgeist

Zonenalarm @ AfricaBurn

Besuch von outta space
Besuch von outta space

Es begab sich um das Jahr 2016, dass sich drei junge Männer auf die weite Reise an die Südspitze jenes Kontinents machten, wo die Mutter aller Mütter einst ausgezogen war, um sich andere Gegenden und deren Bewohner näher anzuschauen. Genau das hatten unsere Protagonisten auch im Sinn als Sie nach Tankwa City pilgerten, um gemeinsam mit anderen Menschen ihre Vorliebe für gerade, plutot trockene elektronische Musik zu teilen. Inmitten einer, als kark zu bezeichneten Landschaft, schlug man kurzerhand das Lager auf, um ohne Umschweife Kontakt zu den Nachbarn aufzunehmen.

Ohne auf die musikalischen Vorlieben unserer Gastgeber näher eingehen zu wollen, möchte ich an der Stelle nur darauf hinweisen, dass man diesbezüglich am besten einmal selbst dorthin reisen sollte, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Ebenfalls nicht alltäglich war der kreative Output der gut 10.000 angereisten Gäste. Niemals zuvor habe ich soviel Artcars, abgefahrene Kostüme und außergewöhnlich ideenreiche Theme camps wie am letzten Zipfel des schwarzen Kontinents gesehen. Flying carpets, leuchtende yellow submarines, bewegliche Raubsaurier aus Stahl oder römische Streitwagen sind den Reiseteilnehmern nachhaltig in Erinnerung geblieben. Aber auch die Reisegruppe hielt sich wacker und stand mit ihrer durchaus als apart zu bezeichnenden Robe anderen Teilnehmer in nichts nach.

@ the Neverlandstage
@ the Neverlandstage
Raumpatrouille
Raumpatrouille

Nicht minder faszinierend war die Tatsache, dass alle Angereisten den z.T. sehr strikten Regeln des Festivals folgten. Nach einer Woche sah die venue ungefähr so aus wie zu Beginn des Wahnsinns. Kein Müll, nicht mal Kippen lagen herum. Vielleicht hing es ja damit zusammen, dass es bis auf Eiswürfel nichts zu kaufen gab und alles auf give-and-take-basis, völlig ohne Geld funktionierte. Das ist jedoch nur eine Vermutung. In Zeiten, in denen schon nach 3h Outdoorparty der Platz wie eine Müllhalde aussieht, ist dies ein sehr ungewöhnlichen Umstand.

Sieben lange Tage und vor allem Nächte gingen jedoch nicht spurlos an den Teilnehmern vorbei, so dass Sie sich zum Zwecke der Rekonvaleszenz im Anschluss ans Kap zurückzogen, was aber wieder eine andere Geschichte ist.

Nachdem also, wie auf anderen Burns auch üblich, ein Bühne nach der anderen abgefackelt wurde, um beispielsweise kürzlich verstorbenen Menschen zu gedenken, kam es wie es kommen musste, wenn man zuviel Up’er zu sich nimmt: Dann wird auch mal ganz schnell zu Johny Cash getanzt, sich der Robe entledigt oder mit Teddybären geschmust oder am besten alles auf einmal.

Der etwas andere Solarkocher
Der etwas andere Solarkocher

Nach endlos getanzten Kilometern im Sand der Kalahari Wüste wurde es mal wieder Zeit der Realität ins Auge zu schauen. In stummer Zufriedenheit schwelgend, begab sich die Reisegruppe auf den langen Heimweg, ohne jedoch das Gelübde abgelegt zu haben, dieses Ort, gleichwohl unter anderen Vorzeichen, nochmal in naher Zukunft aufzusuchen. Inschallah.